Langhagweg

Langhagweg
Neubau
2012
info
Projektname Wohnüberbauung Langhagweg
Ort Zürich, Langhagweg
Programm 110 Wohnungen, Kinderhort, Betreutes Wohnen
Auftragsart Wettbewerb, 1. Preis
Projektstatus ausgeführt
Realisation 2009-2012
Kosten BKP 1-9 CHF, 41.2 Mio

Das Quartier zwischen Fellenbergstrasse, Letzigraben und Stadtgärtnerei ist von weiträumigen Wohnanlagen und verkehrsfreien Grünflächen gekennzeichnet.
Die Typologie des Projekts besteht aus einfachen und kompakten Gebäudekörpern. Auf dem südlichen Areal gruppieren sich drei lange Gebäude um das Geviert des grossen Wohnhofs. Der weite Innenhof ist durch die Umschliessung vor dem Aussenlärm geschützt und bildet so einen ruhigen Wohnhof. Bei der Strassenkreuzung Letzigraben/ Fellenbergstrasse wird ein kleiner Platz ausgewiesen, welcher mit Laden und Bistro einen öffentlichen Charakter erhält und als Anziehungspunkt im Quartier wirkt.
Auf dem nördlichen Areal wurden zwei bestehende Wohnbauten durch einen Neubau am Sackzelgweg ersetzt. Die freie Fläche nördlich des Langhagweg wird als dichter Grünraum verstanden, welcher einen wichtigen ökologischen Beitrag leistet.
Die parzellenübergreifende Aussenraumgestaltung verbindet die beiden Arealteile über den Langhagweg hinaus und betont den Zusammenhalt der genossenschaftlichen Wohnsiedlung. Eine gestalterische Kontinuität wird mittels Weg- und Raumbezügen, einheitlicher Materialisierung und Bepflanzung angestrebt. Prägend ist die Differenzierung zwischen öffentlichem Strassenraum und siedlungsbezogenem Hofraum. Hartbeläge, Baumalleen und heckenbepflanzte Vorgärten prägen die Strassenräum. Im Gegensatz dazu sind die innen liegenden Hofräume weicher gestaltet mit durchlässigen Kiesbelägen und freien Baum- und Strauchpflanzungen.

In Anlehnung an die bestehenden Wohnhäuser werden verputze Fassaden realisiert, welche sich auf selbstverständliche Weise in den heterogenen Baubestand des Quartiers einfügen. Die Rhythmisierung der langen Baukörper mittels Vor- und Rücksprüngen charakterisiert die Strassen- und Hofseite und bildet einen wichtigen städtebaulichen Eingriff.
Die Gebäude sind alle strassenseitig erschlossen und weisen einen direkten Zugang zum Hof auf. Öffentliche Nutzungen beleben die dem Verkehrslärm von Fellenbergstrasse und Letzigraben ausgesetzten Erdgeschosse. In den Obergeschossen liegen je zwei oder drei Wohnungen an einem Treppenhaus. In allen Wohnhäusern wurden ähnliche Grundrisstypologien entwickelt, die aber, der jeweiligen Lärmsituation und Himmelsrichtung angepasst, unterschiedlich angelegt sind. Der sich in der diagonalen Richtung ausbreitende Wohn- und Essraum ermöglicht ein grosszügiges Wohngefühl. Die Schlaf- und Arbeitszimmer sind neutral ausgebildet.
Die Ersatzneubauten wurden in Mischbauweise realisiert. Um eine möglichst grosse Nutzungsflexibilität zu gewährleisten, sind nur diejenigen Kern- und Wohnungstrennwände tragend, welche zur Aussteifung der Gebäude notwendig sind. Die Decken werden hauptsächlich von schlanken Stützen getragen. Die Anordnung im Innern und entlang der nichttragenden Fassaden wurde so gewählt, dass sich ökonomische Spannweiten ergeben. Die in Holzbauweise erstellten Aussenwände bestehen aus vorfabrizierten selbsttragenden Elementen.
Die Ersatzneubauten wurden mit dem Minergie-P-Eco-Label zertifiziert.

  • Bauherrschaft GBL Gemeinnützige Baugenosschenschaft Limmattal
  • Projektleitung / Baumanagement Proplaning AG, Basel
  • Landschaftsarchitektur Krebs und Herde GmbH, Winterthur
  • Bauingenieur Proplaning AG Ingenieure, Basel
  • Holzbauingenieur Pirming Jung AG, Rain
  • Haustechnik und Elektro 3-Plan Haustechnik AG, Winterthur
  • Bauphysik Amstein + Walthert AG, Zürich
  • Fotografie Hannes Henz, Zürich