Kinder- und Jugendpsychiatrie Chur

Kinder- und Jugendpsychiatrie
Wettbewerb
2021
info
Projektname Neubau Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Ort Chur, Fürstenwaldstrasse, Loestrasse
Programm Kinder-, Jugend- und Intensivstation, Schule mit Turnhalle, Tagesklinik
Auftragsart Wettbewerb, 2. Preis

Aus dem Jurybericht:
Zwei vielfach gestaffelte und in der Höhe variierende Flachbauten werden dem natürlichen Verlauf des Hanges eingeschrieben. Dabei nimmt der Vorschlag sensibel Rücksicht auf die Landschafts- und Blickbezüge. Die Absicht, die Höhenentwicklung klein zu halten, wird allerdings mit einem grossen Fussabdruck bezahlt.
Folgerichtig verfolgen die Verfassenden ein gegenüber der alten Klinik Waldhaus eigenständiges Vokabular für den architektonischen Ausdruck der Neubauten. Beide Volumen sind in der gleichen Art als Holzbauten materialisiert und können so selbstverständlich als Gesamtanlage gelesen werden. Die Holzfassaden sind detailliert und gekonnt ausgearbeitet und werden mit horizontalen und vertikalen Streben fein rhythmisiert. Vor- und Rücksprünge unterstützen die gesuchte Massstäblichkeit. Der gewählte feingliedrige Ausdruck überzeugt durch die Materialität aber auch durch die unaufgeregte Farbgebung. Insgesamt weckt die Anlage Erinnerungen an skandinavische Pavillonbauten und strahlt einen für den Ort angemessenen und ruhigen Charakter aus.
Sind im südlichen Volumen die Turnhalle und Schule sowie die Tagesklinik untergebracht, finden sich im nördlichen Gebäude die Wohn- und Therapienutzung mit den entsprechenden Stationen. Die öffentlichen Eingänge (Turnhalle, Tagesklinik und Klinikgebäude) sind gut auffindbar an die Loestrasse gelegt. Die Schule hat ihren Haupteingang auf der privateren und geschützten östlichen Seite und ist über einen Spazierweg vom Klinikgebäude aus gut erreichbar.
Ein zentraler Eingang erschliesst das einfach organisierte Klinikgebäude. Die offene und grosszügige Eingangshalle mit dem Empfang öffnet den Blick auf die einladende Treppe, welche die oberen Geschosse mit den Stationen erschliesst. Im ersten Geschoss schliesst sich der Treppenraum zu einer rein funktionalen Halle und ermöglicht den Zugang zu Kinder-, Jugend- und Intensivstation.
Überraschend ist die räumliche Vielfalt in den Stationen selbst. Das im Äusseren angestrebte Thema von Vor- und Rücksprüngen zeigt sich auch im Innern. Durch die Ausweitungen entsteht ein attraktives und vielseitig nutzbares räumliches Gefüge. Offene Bereiche ermöglichen den Blick nach aussen und garantieren eine gute natürliche Belichtung.
Insgesamt handelt es sich um einen architektonischen und räumlich sehr anregenden und inspirierenden Projektvorschlag, welcher auch seine Schwächen hat. Das Projekt stellt insbesondere mit den sorgfältig ausgearbeiteten Grundrissen einen wichtigen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar und hat die Diskussionen der Jury dahingehend bereichert.

  • Bauherrschaft Psychiatrische Dienste Graubünden
  • Landschaftsarchitektur Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich
  • Visualisierungen indievisual, Zürich