Hirzenbach

Hirzenbach
Neubau
2008
info
Projektname Alterswohnen Hirzenbach
Ort Zürich, Hirzenbachstrasse 85
Programm 55 Alterswohnungen
Auftragsart Studienauftrag, 1. Preis
Projektstatus ausgeführt
Realisation 2006-2008
Kosten BKP 1-9 CHF, 18 Mio

Das hohe Haus ist Teil der Gesamtüberbauung Hirzenbach. 1955/61 vom Stadtbaumeister Adolf Wasserfallen entwickelt, zelebriert die Planung den modernen Städtebau der 60er Jahre: So prägen Hochhausscheiben, Zeilen und Punkthochhäuser in einem grossräumigen Freiraum die Siedlung. Das Haus mit den Alterswohnungen etabliert sich in einer kompakten Form ungerichtet in einer Höhe von zwölf Geschossen. Im Zentrum befindet sich die Schulanlage mit den zugehörigen Aussenbereichen. Durch die zeitgleiche Erweiterung der Schulbauten wird der Freiraum als Gesamtanlage weiterentwickelt und das neue Wohnhaus mit eingebunden. Dabei wird auf eine offene, durchgehende Wegführung geachtet. Ein öffentlicher Fussweg bindet den Aussenraum der Alterswohnungen an das neu entwickelte Wegenetz der Schulanlage an.
Die Erschliessung des Wohnhauses erfolgt über die Hirzenbachstrasse. Verbindendes Element bildet das im Herzen des Hauses gelegene Foyer. Von hier gelangen die BewohnerInnen zum Saal, zu Spitex mit Pflegebad, Hobbyräumen und Wäschesammelstelle. Der direkte Bezug dieser Nutzungen zum Aussenraum und zu den Eingängen ermöglicht spontane Begegnungen mit Nachbarn und Besuchern.
In den 11 Wohngeschossen sind auf drei Geschossen die Waschräume angeordnet. Die BewohnerInnen gelangen mehrheitlich über die Lifte in einen übersichtlichen Erschliessungsraum, dem jeweils fünf Wohnungen angegliedert sind. Die ovale Halle wird über ein Nordfenster belichtet. Form und Materialität erzeugen eine behagliche Raumstimmung. Von den fünf Wohnungen liegen jeweils vier in den Ecken. Von einem grosszügigen Entree werden die Wohnungen bis zu den lang gezogenen Eckwohnräumen aufgespannt, welche zweiseitig belichtet sind. Dem Wohnraum sind jeweils seitlich die Küche und eine Loggia angelagert, über welche man wiederum in ein Schlafzimmer gelangt. Durch diesen “Circuit“ über den privaten Aussenbereich und den lang gezogenen Wohnraum entstehen für Kleinwohnungen grosszügige Dimensionen
Band- und Eckfenster erlauben eine lange Besonnung der Räume und eine grosszügige Sicht in die Umgebung.
Eine vorgehängte, hinterlüftete Leichtbaufassade, dessen äusserste Schicht mit Steinzeugplatten bekleidet ist, knüpft an die Bautradition der 60er Jahre an und vermag gleichzeitig den Anforderungen eines vertikal organisierten Hauses nach Langlebigkeit zu entsprechen. Die schimmernde Haut macht die klimatischen Veränderungen und Stimmungen spürbar und gibt dem Baukörper eine eigene Identität.
Der Innenausbau der Wohnungen ist einfach und zweckmässig gehalten. Das innenliegende Bad ist über ein Fenster mit der Küche verbunden. Natürliches Licht ist so spürbar. Die Materialisierung der öffentlichen Bereiche mit Kunststeinböden im Erdgeschoss und in den Eingangshallen ist ebenfalls zweckmässig und langlebig. Helle Decken führen das Licht bis in die Tiefe des Gebäudes, warme Farbtöne mit dezenten Gold- und Silberlasuren an den Wänden schaffen eine wohnliche Atmosphäre.
Es wurde darauf geachtet, dass alle Materialien im gesamten Bauzyklus, von der Herstellung, dem Einbau, der Nutzung, bis zum Rückbau und der Weiterverwertung nachhaltig eingesetzt werden.

  • Bauherrschaft SAW Stiftung Alterswohnungen, Stadt Zürich
  • Baumanagement Bosshard + Partner
  • Landschaftsarchitektur Mettler Landschaftsarchitektur, Berlin-Gossau
  • Bauingenieur Lüchinger Meyer Bauingenieure, Zürich
  • Haustechnik B&G Ingenieure AG, Zürich
  • Elektro Elkom Partner AG, Chur
  • Bauphysik Leuthadt & Mäder, Brüttisellen
  • Fotografie Dominique Marc Wehrli