Chebbi Thomet Bucher

Wie von der Natur gesetzte Findlinge fügen sich die beiden Punkthäuser in die Gesamtanlage des Seniorenzentrums Cadonau in Chur ein. Mit respektvollem Abstand gegenüber dem Bestand ergänzen sie das Wohnangebot mit 34 altersgerechten Wohnungen und einem Studio. Ihre dreieckige Figur wird durch wichtige Blickbezüge und bestehende Grenzen definiert. Dank des kleinen Footprints der beiden Gebäude kann die wunderbare Gartenanlage weiterhin erlebt werden. Die vertikale Höhenentwicklung der Bauten steht im Kontrast zum langgezogenen bestehenden Flachbau und respektiert den davor liegenden Umschwung mit den Obstbäumen.
Mit diesem städtebaulichen Eingriff wird die gewünschte Arealentwicklung massvoll umgesetzt und das heterogene Ensemble mit den zwei eigenständigen Solitären baulich verdichtet.

An das vorhandene Wegenetz angegliedert, bilden die drei Häuser mit ihren Alterswohnungen eine räumliche und funktionale Einheit. Die Erschliessungsachse durch den Garten wird zu einem wichtigen Begegnungsraum.
Im Zug der Neubauten wurden auch eine Erweiterung und der Umbau der Cafeteria im Alterszentrum realisiert. Mit der grosszügigen Terrasse zum Garten und den Alterswohnungen wird sie zum Treffpunkt für die gesamte Anlage.

Die beiden Punkthäuser profitieren von der schönen Hanglage mit ausserordentlicher Sicht talwärts und an die umgebenden Berghänge. Ein grosszügiges Treppenhaus erschliesst je drei Wohnungen pro Geschoss. Diese sind jeweils über Eck angelegt und bieten so eine mehrseitige Ausrichtung und ausgiebige Besonnung.
Die Wohnungen sind klar organisiert. Eine Raumschicht um die Halle nimmt Entrée und Nasszellen auf. Entlang den Fassaden reihen sich die Schlafzimmer und Wohnbereiche aneinander. Der offene Wohn-Essbereich mit Küche grenzt an eine windgeschützte Loggia. Die grosszügige Ausführung von Badezimmer und Eingangsbereich erleichtert den Alltag der BewohnerInnen.

Die Gliederung der Fassade mit vertikalen Fenster- und Fassadenflächen orientiert sich am Bestand des Seniorenzentrums. Die Loggien stehen in den Aussenraum vor und unterstreichen die Senkrechte. Im heterogenen Umfeld der bestehenden Gebäude ist für die Materialisierung der Aussenhaut ein ruhiges Sichtklinkermauerwerk mit Holzmetallfenstern gewählt worden. Auch die eingezogenen Loggien sind mit Klinker ausgekleidet, was eine wohnliche und geborgene Atmosphäre ausstrahlt.
Die zweischalige Fassadenkonstruktion stellt eine nachhaltige und hochwertige Aussenhülle dar, welche in ihrem Ausdruck zeitlos wirkt.