Projektname | Abegg Huus, Wohnen und Pflege |
Ort | Rüschlikon, Alte Landstrasse 68 |
Programm | Ersatzneubau für 52 Pflegebedürftige |
Auftragsart | Studienauftrag, 1. Preis |
Projektstatus | ausgeführt |
Realisation | 2016—2018 |
Kosten | BKP 1-9 CHF 28 Mio. |
Die Stiftung Abegg-Huus betreibt seit 30 Jahren in Rüschlikon das zentral gelegene Wohnhaus mit integriertem Pflegeangebot für betagte Menschen. Das Haus ist ein fester Bestandteil im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde und erfreut sich grosser Beliebtheit. Der ausgeschriebene Projektwettbewerb für den Ersatzneubau hatte zum Ziel, ein angenehmes Wohnumfeld für 52 betagte Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen.
Der städtebaulich prägnante Bau verleiht dem Pflegeheim Abegg Huus eine neue Identität und Ausstrahlungskraft. Topografie, Aussicht und Strassenkreuzung bildeten die für den Entwurf bestimmenden Elemente. Das neue im Grundriss Z-förmig angelegte Haus am Hang weist beidseitig räumlich gefasste Aussenbereiche auf und vermittelt so zwischen den beiden unterschiedlichen Strassenräumen. Durch die abgewinkelte Gebäudefigur wird die Gesamtdimension aufgegliedert, die geknickten Gebäudeenden thematisieren den Übergang zur Wohnzone. Im Sinn einer durchlässigen Anlage wurde ein Fussweg über das neu angelegte Terrassenniveau vor dem Speisesaal bis an die obere Strasse geführt.
Die Zugänge erfolgen über die Alte Landstrasse. Der Haupteingang liegt in der Mitte der seeseitigen Fassade. Im eingeschossigen Annexbau sind die Anlieferung und das Parking lateral angeordnet.
Von der Eingangshalle mit Empfang und Bibliothek führt eine grosszügige Treppe ins erste Obergeschoss. Hier finden in Anlehnung an ein Piano Nobile die Hauptaktivitäten des Hauses ausserhalb der Pflegegruppen statt. Die halböffentlichen Nutzungen wie Restaurant und Saal, Aktivierung, Gymnastik und Coiffeur fördern die Gemeinschaftlichkeit, was durch die innenräumliche Gestaltung noch verstärkt wird. Kurze Erschliessungsbereiche, ruhige Begegnungszonen und Ausblicke ins Quartier unterstützen die Übersichtlichkeit und Orientierung in den oberen Etagen. Hier soll die Materialisierung die Bewohnerinnen und Bewohner an ihr früheres Zuhause erinnern. Alle Zimmer sind differenziert zoniert und zeichnen sich durch ein Panoramafenster mit Seesicht aus. Horizontale Bänder, Pfeiler und Füllungen, welche durch ein Spiel unterschiedlicher Klinkerformate und Mörtelfarben entstehen, bilden die gliedernden und gestaltungsbildenden Elemente der Fassade. Versetzte Steinschichten erzeugen eine ausdrucksvolle Textur und Dreidimensionalität.